Mit bloßem Auge oder mit einem gewöhnlichen Mikroskop kann man sie nicht sehen. Sie sind so klein, dass man dazu ein Elektronenmikroskop benötigt, und selbst dann können sie mit anderen Partikeln verwechselt werden: Viren – beziehungsweise die Teilchen, die als solche betrachtet werden. Diese geringe Größe und als Folge schwierige Erkennbarkeit führen zu wissenschaftlicher Unklarheit und eignen sich bestens dazu, unbewiesene Thesen als Fakten darzustellen.
Bezüglich des angeblich neuen und gefährlichen Virus «SARS-CoV-2» haben sich drei Hauptströmungen entwickelt: Diejenigen, die behaupten, dass es natürlichen Ursprungs ist; diejenigen, laut denen es im Rahmen der Gain-of-Function-Forschung aus einem Labor entwichen ist; und diejenigen, die gänzlich in Frage stellen, dass es sich bei den Partikeln, die als SARS-CoV-2 behauptet werden, tatsächlich um Viren handelt. Manche sind auch der Ansicht, dass das «genoppte Monster» bewusst als Biowaffe in Umlauf gebracht wurde.
Die Skeptiker einer Virus-Pandemie, zu denen auch ich gehöre, weisen vor allem darauf hin, dass SARS-CoV-2 nie vollständig gereinigt wurde, und dass es keine solide Virusnachweisstudie gibt, bei der auch ein unabdingbar notwendiges Kontrollexperiment stattgefunden hat. Beides wäre aber Voraussetzung dafür, ein Virus nachweisen und eine Kausalität zu einer Krankheit herleiten zu können. Und ohne korrekte Virus-Isolierung ist eine präzise Sequenzierung nicht möglich, somit lässt sich auch dessen Ursprung nicht mit Sicherheit ermitteln. Mein Redaktionskollege Torsten Engelbrecht, Autor des Buches «Virus-Wahn», der leider kürzlich verstorbene Experte für Mikrobiologie Stefano Scoglio und ich haben im Januar 2021 detailliert dargelegt, warum die Existenz von SARS-CoV-2 nicht erwiesen war. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Der politische und mediale Mainstream vertritt bislang vorwiegend die Hypothese eines natürlichen Ursprungs. Die anderen beiden Hypothesen werden vor allem in den freien Medien behandelt. Insbesondere die Labor-Leck-Hypothese hat dort eine große Anhängerschaft gefunden, doch auch die Fraktion, die SARS-CoV-2 oder auch andere Viren als nicht nachgewiesen erachtet, dürfte größer sein, als viele meinen. So wurde das Thema Virusnachweis kürzlich auch von Ärzte für Aufklärung (ÄfA) aufgegriffen.
Was die «lab leak theory» angeht, wird gerne übersehen, dass ihr eine Annahme zugrunde liegt, die das offizielle Narrativ eines neuen, sehr tödlichen Virus bekräftigt und somit potenziell auch die Angst schürt, die damit einhergeht. Ignoriert oder vergessen wird zudem meistens, dass diese Hypothese ursprünglich von Systemmedien verbreitet wurde, und zwar im Januar 2020 von der Daily Mail und der Washington Times.
Im Laufe der Zeit erhielt diese Hypothese auch im Mainstream vermehrt Aufmerksamkeit. So hat zum Beispiel Robert Redfield, ehemaliger Direktor der US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC), mehrfach öffentlich seine Überzeugung geäußert, dass der Ursprung von SARS-CoV-2 wahrscheinlich auf ein Laborleck zurückzuführen ist. Dies erklärte er sogar während einer Anhörung im US-Kongress am 8. März 2023. Er betonte dabei, dass die schnelle Übertragbarkeit des Virus die Hypothese des Laborlecks unterstützt.
Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass diese «schnelle Übertragbarkeit» einzig auf positiven Resultaten eines in dieser Hinsicht im Grunde nutzlosen und, ja, schnell verbreiteten PCR-Tests beruht. So sprach zum Beispiel der Schweizer Arzt Thomas Binder von einer «PCR-Test-Pandemie». Selbst der 2019 verstorbene Erfinder der polymerase chain reaction, Kary Mullis, hatte mehrfach klargemacht, dass sich diese Technologie alleine nicht zur Diagnostik und letztlich auch nicht für einen Virusnachweis eignet.
Und nicht nur das. Mullis konstatierte 1996 in einem Interview mit dem Journalisten Gary Null, dass «niemand HIV vollständig gereinigt hat – es gibt nur Zelllinien, bei denen man glaubt, dass HIV darin wächst». Damit bewegte er sich zweifelsohne auf dem Pfad der «No-Virus-Proof-Fraktion», zumindest was HIV angeht.
Im Übrigen deuten die offiziellen Daten zur Übersterblichkeit in den einzelnen Ländern nicht auf die Verbreitung eines besonders gefährlichen Virus hin, insbesondere wenn die falsche und oft tödliche Therapie berücksichtigt wird, die bei «Covid-Patienten» angewendet wurde, wie auch die katastrophalen Zustände in den Pflegeheimen als Folge der Corona-Maßnahmen (siehe dazu auch den TN-Beitrag «Der Militär-Konvoi von Bergamo und die mögliche Rolle des Beruhigungsmittels Midazolam bei der Übersterblichkeit in Norditalien im Frühling 2020»).
Als mögliche (Mit-)Ursache für die Übersterblichkeit müssen zudem die Ende 2020 eingeführten mRNA-Injektionen in Betracht gezogen werden. Die von ihnen verursachten Gesundheitsschäden werden vom Mainstream gerne als «Covid» oder «Long Covid» abgetan, ohne dass dafür solide Belege dargebracht werden. Ein Team um den Neurologen, Psychiater und Psychologen Prof. Dr. Frank Erbguth von der Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Nürnberg äußerte im Deutschen Ärzteblatt sogar die absurde Behauptung, dass manche «Long Covid» entwickeln, «ohne je positiv getestet zu sein, sozusagen ein ‹Long Covid sans Covid›».
Doch auch wenn die von der WHO vorgeschriebene Therapie gegen «Covid» und andere Faktoren außen vor gelassen werden, widersprechen die offiziellen Daten zur Übersterblichkeit dem Narrativ einer «Pandemie». So kommt eine aktuelle Studie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Krankenhaus-Hygiene (DGKH) zum Schluss, dass in Frankfurt am Main im Jahr 2022 die Grippewelle sogar eine höhere Übersterblichkeit zur Folge hatte als alle «Pandemiewellen» zusammen. Diese Tatsachen alleine schließen allerdings einen Laborursprung nicht aus, sie nehmen aber sämtlichen Corona-Maßnahmen die Grundlage, auf der sie erlassen wurden.
Doch zurück zur Labor-Leck-Hypothese. Nun wird auch der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) in die Debatte hineingerührt. Laut der Süddeutschen Zeitung und der Zeit schlussfolgerte der BND bereits im Jahr 2020, dass wahrscheinlich ein Laborunfall im chinesischen Wuhan die Ursache der «Corona-Pandemie» war. Das Kanzleramt habe allerdings entschieden, diese Einschätzung nicht öffentlich zu machen, so die SZ.
Wie es heißt, sei das Kanzleramt zur Regierungszeit Merkels von der Labor-Leck-These nicht überzeugt gewesen. Man habe eine Blamage befürchtet. Außerdem habe es Bedenken gegeben, sich in den entsprechenden Streit zwischen den Großmächten China und USA einzumischen. So habe Donald Trump in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident die Laborthese für so gut wie bewiesen erklärt. Deshalb habe sich die Bundesregierung zur Geheimhaltung entschlossen.
Ende 2024 habe die Bundesregierung dann aber beschlossen, «externe Experten» mit der Überprüfung der BND-Erkenntnisse zu beauftragen. Dazu gehören ausgerechnet der deutsche «Virus-Zar» Christian Drosten und der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lars Schaade. Seit Dezember würden sie nun im Auftrag des deutschen Kanzleramts die Validität der BND-Erkenntnisse überprüfen.
Nun ist aber festzuhalten, dass Geheimdienste darin spezialisiert sind, sowohl falsche Fährten zu legen als auch die Opposition zu steuern. Auch sollte nachdenklich stimmen, dass die Einschätzung des BND von Systemmedien wie der SZ und der Zeit «offenbart» wurde. Die CIA geht laut den Berichten allerdings mit «geringer Überzeugung» von einem Unfall aus.
Selbst wenn man der «orthodoxen» Virologie folgt, gibt es meines Wissens keine konkreten Beweise dafür, dass SARS-CoV-2 aus einem Labor ausgetreten ist oder überhaupt damals Teil eines Laborexperiments war. Ebenso fehlen Hinweise über infizierte Labormitarbeiter am Wuhan Institute of Virology vor dem angeblichen Ausbruch von «Covid». Es ist jedoch nicht unberechtigt, zu argumentieren, dass China solche Informationen nicht publik machen würde. Das Land hat zwar einige Untersuchungen der Laborleck-Theorie zugelassen, aber eingeschränkt.
Der Forscher Johannes Kreis definierte jedenfalls sowohl die Hypothese von Virus-Zoonose wie auch die eines Laborunfalls generell als «Fake». Es gebe für diese Hypothesen keine «harten Belege», weder bei SARS-CoV-2 und H5N1 noch bei HIV oder anderen solcher «Viren». Es werde deshalb «getrickst, um ‹Fakedemien› als wissenschaftliche Wahrheit zu verkaufen».
Kreis zufolge beruht die Laborleck-Hypothese von SARS-CoV-2 auf einer Fehlinterpretation der wissenschaftlichen Daten und einer fehlerhaften Argumentation. Der Kern der Laborunfalltheorie dreht sich häufig um das Vorhandensein einer Furin-Spaltstelle in SARS-CoV-2. Dies sei ein unnatürliches Merkmal, das auf eine genetische Manipulation schließen lasse. Kreis weist jedoch darauf hin, dass Furin-Spaltstellen in vielen «Viren» vorkommen, auch in anderen humanen Coronaviren wie HCoV-OC43 und HCoV-HKU1. Bereits 1992 seien in einer Studie solche Furin-Spaltstellen beschrieben worden.
Der Autor befasst sich auch mit der Rolle von David Baltimore, einem bekannten Virologen und Medizinnobelpreisträger, der die Furin-Spaltstelle in SARS-CoV-2 zunächst als «smoking gun» für einen Laborursprung bezeichnet hatte. Später nahm Baltimore diese Aussage jedoch zurück und räumte ein, dass die Furin-Spaltstelle unter den Beta-Coronaviren zwar ungewöhnlich ist, aber kein definitiver Beweis für ein menschliches Eingreifen darstellt.
Klar scheint einzig, dass die Debatte über den Ursprung von SARS-CoV-2 und dessen Nachweis weitergehen und vermutlich nicht in naher Zukunft abschließend geklärt werden wird.
David Baltimore war übrigens Mitautor einer zurückgezogenen HIV-Studie, bei der Daten gefälscht wurden und die einen der größten Wissenschaftsbetrüge darstellt. Der Wissenschaftshistoriker Horace F. Judson schrieb dazu in seinem Buch «The Great Betrayal: Fraud in Science» (Der große Verrat: Betrug in der Wissenschaft): «Die Affäre um den Medizinnobelpreisträger David Baltimore durchlief alle Elemente des wissenschaftlichen Betrugs, die wir in Betracht gezogen haben, mit Ausnahme des Plagiats.» Baltimore selbst wurde zwar vom Vorwurf des vorsätzlichen Fehlverhaltens freigesprochen, aber sein Ruf wurde durch den Skandal massiv geschädigt.
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