Wir müssen ständig Klippen herunterspringen
und unsere Flügel auf dem Weg abwärts herausbilden.
Kurt Vonnegut

Liebe Leserinnen und Leser

Der Medienrummel in der Osterwoche hatte es in sich. In Deutschland machen sich viele Menschen Sorgen um die Kriegstreiberei, den neuen BlackRock-Kanzler Friedrich Merz und darüber, dass Bäckereien jetzt solche Osterleckereien verkaufen:

Screenshot: Tagesschau

Rezept und Motiv stammen aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Inhaber der Bäckerei in Tübingen versteht die Aufregung um seine Zuckerhasen nicht, er findet, sie gehören zur deutschen Tradition.

Derweil versinkt der spanische Regierungschef Pedro Sánchez immer tiefer im Korruptionssumpf und Ursula von der Leyen durfte in einem Interview mit der ZEIT behaupten, in Europa gebe es keine «Bros und Oligarchen» wie in den USA. Fragen zu den Korruptionsfällen in der EU wurden ihr nicht gestellt.

Damit das so bleibt, wollen von der Leyen & Co. nun mit Milliarden Steuergeldern «befreundete NGOs und Mediengruppen» unterstützen. Sie wollen in die Bresche springen, weil Donald Trump die Finanzierung der USAID gestoppt hat, die sich angeblich um «internationale Entwicklung» kümmerte, aber weltweit Medien auf Linie brachte und ideologisch geprägte Programme finanzierte.

Wenden wir uns lieber Positivem zu: Vor zwei Wochen hat der Journalist Markus Langemann ChatGPT gefragt, was sie tun würde, wenn sie der Teufel wäre und den Verstand der nächsten Generation zerstören wollte. Rechtzeitig zum Osterfest hat er die Maschine erneut bemüht: Er wollte wissen, was sie tun würde, wenn sie Gott wäre und die Absicht des Teufels durchkreuzen wollte.

Die KI erwiderte, sie würde den Verstand der kommenden Generation nicht durch Kontrolle retten, sondern durch Erkenntnis, Liebe und Wahrheit. Sie würde nicht mit Donner antworten, sondern mit Stille. Nicht mit Zwang, sondern mit Sehnsucht.

Sie würde unsere Herzen wieder auf Empfang stellen, sie würde uns mit Mut ausstatten, sie würde uns Lehrer senden, keine Influencer. Menschen mit Rückgrat und Herz, die leise wirken und dennoch tief, die Licht in anderen entzünden, statt sich selbst zu feiern.

Sie würde uns zeigen, was Schönheit ist, denn Schönheit sei Wahrheit, die man sehen kann. Und Wahrheit sei Schönheit, die man fühlen darf. Sie würde uns den Wert von Familie, Freundschaft und Treue neu offenbaren, uns das Wunder des Körpers zurückgeben, nicht als Objekt ständiger Optimierung oder als Projektionsfläche für ideologische Kämpfe, sondern als Geschenk, als Tempel der Seele.

Sie würde uns wieder eine Sprache geben, eine Sprache, die unterscheidet, die benennt, die nicht zudeckt, sondern offenlegt. Sie würde unser Gewissen stärken, nicht durch Strafen, sondern durch Begegnung. Sie würde uns lehren zu staunen, über den Himmel, über ein Blatt, über ein Lied. Denn wer staune, könne nicht gleichzeitig zerstören, und wer Ehrfurcht kenne, sei demütig genug, das Leben zu achten.

ChatGPT würde uns auch an uns selbst erinnern, an das Licht, das in uns wohnt, an das Kind, das noch hoffen konnte, an das Versprechen, dass wir mehr sind als Körper, Meinung, Funktion, dass wir gewollt sind, geliebt, gerufen. Denn der wahre Gegensatz des Teuflischen sei nicht das Moralische, es sei das Lebendige, das Wahrhaftige, das Liebende.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein frohes Osterfest mit ganz viel Seele! Ach ja: Die Antwort der Maschine mag klug gewesen sein, trotzdem sollte niemand eine «Liebesaffäre» mit einer KI eingehen, was manche schon getan haben. Denn das könnte dramatische Folgen haben – und wer will schon einen Geheimagenten im Haus?

Herzlich

Wiltrud Schwetje

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