Die Welt hat Robert F. Kennedy Jr. als fundamentalen Kritiker von Impfungen kennengelernt. So stand er von 2015 bis 2023 der Organisation Children’s Health Defense (CHD) vor, auf deren Website zum Beispiel zu lesen steht:
«Warum werden die Kinder in unserem Land trotz aller medizinischen Fortschritte in der jüngeren Geschichte immer kränker? Im Jahr 1986 hatten 12,8 Prozent der Kinder in den USA eine chronische Erkrankung, 2007 waren es 54 Prozent – kurioserweise war 2002 auch das letzte Jahr, in dem diese Daten öffentlich zugänglich gemacht wurden. Die Parallele zwischen den steigenden Krankheitsraten und der zunehmenden Zahl von Kinderimpfungen ist kaum zu übersehen.
Unzählige von Fachleuten begutachtete Beobachtungsstudien zeigen, dass ungeimpfte Bevölkerungsgruppen durchweg weniger chronische Gesundheitsstörungen aufweisen als geimpfte.»
CHD macht zudem darauf aufmerksam, dass «Impfstoffe, die unseren Kindern injiziert werden, vor ihrer Markteinführung strengen Tests unterzogen werden sollten, um so ihre Sicherheit und Wirksamkeit zu beweisen». Leider aber seien die von der Industrie finanzierten Impfstoffstudien von Natur aus mangelhaft und schlecht konzipiert. Und weiter:
«Fast keine dieser Studien verwendet inerte Placebo-Kontrollen – und selbst einige der so genannten ‹Placebos› enthalten problematische Adjuvantien wie Aluminium –, und es gibt keine Langzeit-Doppelblindstudien.»
Ins exakt gleiche Horn blies Kennedy Jr. höchstpersönlich Ende vergangenen Jahres, als er in einem vom Tucker Carlson Network ausgestrahlten Video konstatierte: «Keiner der verabreichten Impfstoffe hat je eine echte Placebostudie durchlaufen.» Das sei ein unhaltbarer Zustand, denn das bedeute, dass niemand wisse, wie die Risikoprofile dieser Produkte seien. Folglich «kann niemand sagen, ob das Produkt mehr Probleme abwendet, als es verursacht» (Transition News berichtete).
Vor diesem Hintergrund erscheint es fast wie ein Wunder, dass der 71-Jährige tatsächlich Leiter des US-Gesundheitswesens HHS geworden ist. Zugleich sind die Erwartungen derjenigen entsprechend hoch, die Impfungen kritisch sehen und von denen sich viele sogar seit Jahrzehnten wünschen, es möge sich nichts anderes als eine faktenbasierte Herangehensweise einstellen, ob Impfungen Sinn machen.
Doch diese Erwartungen hat Kennedy jetzt enttäuscht. Tagesschau.de zum Beispiel brachte gestern den Beitrag mit der Headline, bei der man sich als Kennedy-Kenner durchaus die Augen reiben kann: «Impfskeptiker [Kennedy Jr.] empfiehlt Masern-Impfung». Hintergrund des Beitrags sei, so Tagesschau.de, dass «zum ersten Mal seit zehn Jahren» in den USA ein Kind an einer Masern-Erkrankung gestorben ist. «Die Zahl der erkrankten Kinder steigt – und führt beim impfskeptischen US-Gesundheitsminister Kennedy zu einem Kurswechsel.»
Dass die Panik, die hier wieder einmal in Sachen Masern losgetreten wird, ohne Fundament ist, dafür spricht wohlgemerkt alles. So macht Jens Böckenfeld in seinem Telegram-Kanal Grosse Freiheit TV darauf aufmerksam, dass der sogenannte «Masernvirus-Prozess», den der Mikrobiologe Stefan Lanka für sich entscheiden konnte, «klar gezeigt» hat, «dass das [Masern-]Virus nie wissenschaftlich nachgewiesen wurde. In diesem Prozess musste auch der gerichtlich bestellte Gutachter Prof. Dr. Dr. Andreas Podbielskie, langjähriger Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene an der Universitätsmedizin Rostock, im Kreuzfeuer der Fragen vor dem Landgericht Ravensburg zugeben, dass bei allen vorgelegten Publikationen zum Masernvirus die Negativkontrollen fehlen» (siehe dazu auch den TN-Artikel «Virusnachweis, wo bist du? Teil II – eine Replik auf Michael Palmer»).
Böckenfeld macht in diesem Zusammenhang auch auf die Video-Reihe zum Masern-Virus-Prozess, erstellt von der Wissenschaftsplattform Next Level, aufmerksam.
Doch selbst wenn man davon abstrahiert, bleibt von der Masern-Hypothese nichts übrig. So offenbart der Blick in die Historie, dass Impfungen generell und insbesondere auch die Masernimpfung de facto keinen Einfluss hatten auf den Rückgang der sogenannten Infektionskrankheiten. Denn die Massenimpfungen kamen erst dann, als der jeweilige «Krankheitsspuk» bereits vorbei war. Edward H. Kass, Harvard-Mediziner sowie Gründungsmitglied und erster Präsident der Infectious Disease Society of America„ brachte dies 1971 im Journal of Infectious Diseases wie folgt auf den Punkt (siehe Seite 3 meines Buches «Virus-Wahn»):
Wir hatten einige Halbwahrheiten akzeptiert und aufgehört, nach den ganzen Wahrheiten zu suchen. Die wichtigste Halbwahrheit war, dass die medizinische Forschung die großen ‹Killer› der Vergangenheit –
Tuberkulose, Diphtherie etc. – ausgerottet hätte. In Wahrheit zeigen die Daten zur Tuberkulosesterblichkeit, dass diese seit Mitte des 19. Jahrhunderts stetig im Fallen begriffen waren und auch bis 1970 nahezu linear zurückgegangen sind. Lediglich in Kriegszeiten gab es einen Anstieg der Tuberkuloserate …
Doch der allgemeine Rückgang der Tuberkulosetodesfälle wurde nicht durch die Entdeckung des Tuberkelbazillus messbar beeinflusst, nicht durch den Tuberkulosetest, nicht durch die Einführung einer BCG-Impfung, nicht durch die großen Reihenuntersuchungen, nicht durch Anti-Tuberkulosekampagnen und auch nicht durch die Entdeckung von [dem Antibiotikum] Streptomycin …
Ähnliche Trends sind in Bezug auf die Todesraten bei Krankheiten wie Diphtherie, Scharlach, rheumatischem Fieber, Keuchhusten, Masern und vielen anderen zu beobachten … Es ist wichtig, dass dieser Aspekt in seiner Gänze verstanden wird. Auf diesen Punkt haben bereits [der Pionier der Epidemiologie] Wade Hampton Frost und [der Mikrobiologe] René Dubos aufmerksam gemacht – und er wurde im Laufe der Jahre von vielen Beobachtern der öffentlichen Gesundheit wiederholt betont.
Des Weiteren bekommen auch viele Geimpfte die Krankheit, gegen die sie geimpft wurden. Das gilt auch für das, was als Masern bezeichnet wird.
Und dann gibt es da auch noch das große Masern-Ansteckungsexperiment aus dem Jahr 1911. Dieses wurde von den Forschern John F. Anderson und Joseph Goldberger in Washington durchgeführt und stellte laut Vaccines bis 1954 die Spitze der Masernforschung dar. Im Grunde bildet es auch immer noch die Grundlage für das allgemeine Verständnis über Masern. Doch dieses Experiment ist wissenschaftlich betrachtet unbrauchbar.
So injizierten Anderson und Goldberger insgesamt neun Rhesusaffen defibriniertes Blut (Blut, das befreit ist von dem Glykoprotein Fibrinogen), das von vier menschlichen Masernpatienten stammte. Von diesen neun bemitleidenswerten Tieren zeigten vier Masernsymptome (Fieber und Hautausschlag). Und vorausgesetzt, die Experimente wurden nicht fingiert – was durchaus im Bereich des Möglichen liegt, wenn man berücksichtigt, dass sogar die nach wie vor im Mainstream als «Lichtgestalten» geltenden Robert Koch und Louis Pasteur Wissenschaftsbetrüger waren, dann zeigt dieses Ergebnis lediglich, dass bei Affen masernähnliche Symptome erzeugt werden können, wenn man ihnen Blut von erkrankten Menschen injiziert.
Damit ist aber der Ansteckungsweg, wie er sich im wahren Leben abspielen soll – nämlich durch Niesen oder Körperkontakt – in keiner Weise realistisch nachgebildet worden. Dabei hätte man den natürlichen Ansteckungsweg leicht nachbilden können, etwa indem man den vermuteten Erreger über ein Aerosol in den Rachen und ins Gesicht sprüht. Doch solche Versuche sind nicht dokumentiert. Und da man selbst mit einem drastischen körperlichen Eingriff – der Injektion von Patientenblut – nur bei wenigen der neun Affen Krankheitssymptome erzeugen konnte, kann man daraus keine Gesetzmäßigkeit postulieren und darauf keine Hypothese aufbauen.
Erschwerend kommt hinzu, dass keine Kontrollversuche gemacht wurden. Das heißt, es gab keine Vergleichsgruppe mit Affen, die Blut von gesunden Menschen injiziert bekommen haben. Die Versuche sind also wertlos.
Wenn man sich all dies vergegenwärtigt – und Robert F. Kennedy Jr. ist sich über all diese Dinge im Klaren, kennt er doch auch mein Buch «Virus-Wahn» sehr gut, wertschätzt es auch sehr und hat dazu sogar einen Beitrag beigesteuert –, so kann man sich erst recht darüber wundern, dass er, der neue «Herrscher» über das US-Gesundheitswesen, seinem eigenen Beitrag zum Thema für Fox News die Überschrift verleiht: «Masern-Ausbruch [in Texas] ist ein Aufruf zum Handeln für uns alle». Dazu schreibt er auch noch im Vorspann, die «MMR-Impfung ist entscheidend für die Vermeidung einer potenziell tödlichen Krankheit».
Wie aber ist das zu erklären? Nun, wohl nur mit dem Umstand, dass es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weit über die USA hinaus zu einem öffentlich-medialen Vernichtungsfeldzug gekommen wäre, wenn Kennedy auch nur annähernd die Position eingenommen hätte, die seinem eigentlichen Wissen entspricht. Zumal die Trump-Regierung aktuell ohnehin stark unter Druck steht, muss sie doch weltweit vom Mainstream massive Kritik einstecken in Bezug auf das Treffen des US-Präsidenten mit Wolodymyr Selenskyj im Oval Office (siehe dazu zum Beispiel den TN-Beitrag «Tulsi Gabbard: ‹Länder wie Deutschland und Großbritannien betreiben freiheitsfeindliche Politik›»).
Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass RFK Jr. in einem Post zum Thema in seinem eigenen Telegram-Kanal, datierend vom 26. Februar, nicht erwähnt, dass die MMR-Impfung entscheidend für die Vermeidung einer potenziell tödlichen Krankheit sei. Vielmehr nennt er die Begriffe «Impfung» und «impfen» nicht ein einziges Mal und schreibt beschwichtigend:
«Wir verfolgen die Masernepidemie jeden Tag... Letztes Jahr gab es 16 Ausbrüche. Es ist also nicht ungewöhnlich. Wir haben jedes Jahr Masernausbrüche.»
Doch in den darauf folgenden Tagen wurde vor allem auch der mediale Druck deutlich höher. Dies geschah – wie der Zufall oder auch Nicht-Zufall so will – nachdem plötzlich berichtet wurde, ein Kind sei an Masern gestorben. Danach könnte Kennedy innerlich entsprechend eingeknickt sein, und zwar aus Furcht, gleich zu Beginn seiner Amtszeit den öffentlich-mainstreammedialen Tod zu sterben. The Hill schreibt dazu gestern in dem Beitrag «Kennedy sendet inmitten des Masernausbruchs in Texas widersprüchliche Botschaften über Impfstoffe»:
«Im ersten Abschnitt der Reaktion der Trump-Administration auf einen Ausbruch von Masern hat der HHS-Leiter Robert F. Kennedy Jr. gemischte Botschaften über einen sich schnell ausbreitenden Masernausbruch in Texas gesendet. Kennedy, ein langjähriger Impfstoffskeptiker, spielte den Ausbruch während einer Kabinettssitzung mit Präsident Trump in der vergangenen Woche zunächst herunter, indem er sagte, er sei ‹nicht ungewöhnlich› ... [Doch] am Tag dieser Äußerungen starb ein Kind in Texas an Masern, der erste Masern-Todesfall in den USA seit 2015.
Zwei Tage später erläuterte Kennedy in einem Social-Media-Posting, wie seine Behörde darauf reagiert, unter anderem durch die Bereitstellung von MMR-Impfstoffen (Masern-Mumps-Röteln) für das texanische Gesundheitsministerium.»
Mit Toten lässt sich halt immer gut Panik schüren und Politik in bestimmte Richtungen lenken. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die Corona-Politik, die mit Bildern wie dem vom Konvoi von Militär-LKWs, die im März 2020 in Bergamo Särge mit «Covid-Toten» transportiert haben sollen, die Furcht vor einem neuen tödlichen Virus entscheidend schürte. Dabei gab es rein faktisch betrachtet gar keine Belege für die Virus-Hypothese, und derlei Beweise liegen nach wie vor nicht vor (siehe TN-Artikel).
Was Kennedy und den sogenannten Masernausbruch angeht, so ließ er sich dann in seinem Fox News-Beitrag sogar zu folgendem Satz hinreißen:
«Impfstoffe schützen nicht nur einzelne Kinder vor Masern, sondern tragen auch zur Immunität der Gemeinschaft bei und schützen diejenigen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.»
Andererseits ließ er auch Dinge einfließen, die so von einem Gesundheitsminister im Grunde noch nie zu vernehmen waren. So betont er in seinem Stück auch, dass es eine «persönliche Entscheidung» sei, ob man sich impfen lassen wolle oder nicht.
Wie hoch der mediale Druck ist, der bei diesem Thema auf Kennedy lastet, zeigt sich auch daran, dass selbst Medien, die den Republikanern und Trump sehr nahe stehen, die kritische Haltung von Kennedy zu Impfungen regelrecht verdammen. So beklagte die New York Post kürzlich den «machiavellistischen Deep State», redete ihm aber, als es um RFK Jr. ging, selbst nach dem Mund.
So wird Kennedy Jr. in einem Großteil der in der Post erschienenen Beiträge insbesondere zum Thema Impfungen als absolut unseriös dargestellt. Am 14. November 2024 etwa, als RFK Jr. noch nicht HHS-Chef war, brachte das Medium einen von der Redaktion verfassten Kommentar mit der Schlagzeile: «RFK Jr. die Verantwortung für das Gesundheitswesen zu übertragen, bricht die erste Regel der Medizin».
Darin erfährt man, dass sich die Redaktion «bereits im Mai 2023 mit RFK Jr. zusammengesetzt hat ... Und als es um das Thema Gesundheit ging, waren seine Ansichten kopfzerbrechende Spaghetti aus etwas, das wir nur als verdrehte Verschwörungstheorien bezeichnen können, und das nicht nur in Bezug auf Impfstoffe. Für die leichtgläubige, verschwörungshungrige Menge auf Twitter» sei das «überzeugend, aber nicht für den Rest von uns.» Als Post-Redaktion sei man sogar der Meinung, dass Kennedy Jr. «in vielerlei Hinsicht verrückt ist» (TN berichtete).
Nicht viel anders ist es bei The Hill, also einem Medium, das in der Regel noch weit kritischer berichtet als die New York Post. So lesen wir in besagtem Beitrag von The Hill:
«Kennedy hat eine lange Historie, was die Verunglimpfung des MMR-Impfstoffs angeht. Er hat ihn fälschlicherweise[!] und wiederholt mit steigenden Autismusraten in Verbindung gebracht und seine Sicherheit in Frage gestellt.
In einem Vorwort zu einem Buch der Anti-Impfgruppe Children’s Health Defense aus dem Jahr 2021 schrieb Kennedy, dass Masernausbrüche ‹erfunden wurden, um Angst zu schüren›, um ‹Millionen von Kindern unnötige und riskante Impfungen aufzudrängen›.»
Um das zu kontern, bemüht The Hill ein vernichtendes Urteil von Wendy Parmet, Direktorin des Zentrums für Gesundheitspolitik und Recht an der Northeastern University School of Law, über Kennedy. Ihrer Auffassung nach ist selbst Kennedys zuletzt getätigte Empfehlung für den MMR-Impfstoff ein «geschwätziger Rat». Und weiter:
«Der Rat ist nicht unbedingt falsch, aber er ist nicht direkt. Es ist ein halbherziger Schritt. Es ist sicherlich mehr, als wir bisher von Kennedy Jr. gehört haben, und ... einiges von dem, was in diesem [Fox News-]Leitartikel steht, ist meiner Meinung nach hilfreich. Aber es ist sicherlich nicht annähernd das, was wir in der Vergangenheit gesehen haben oder was wir angesichts der Situation von einem Gesundheitsminister erwarten könnten.»
Als Nächstes dürfen in dem The Hill-Beitrag Robert Redfield, ehemaliger Direktor der Centers for Disease Control and Prevention (CDC), und der ehemalige HHS-Direktor Alex Azar unwidersprochen die «Werbetrommel» für die Masernimpfung rühren. Redfield etwa wird mit dieser Aussage zitiert, in der er Bezug nimmt auf einen (angeblichen) Masernausbruch im Jahr 2019:
«Dieser aktuelle [Masern-]Ausbruch ist zutiefst beunruhigend, und ich rufe alle Gesundheitsdienstleister dazu auf, den Patienten die Wirksamkeit und Sicherheit des Masernimpfstoffs zu versichern.»
Laut Azar wiederum «sind Impfstoffe eine sichere, hochwirksame Lösung für die öffentliche Gesundheit ... Die Masernimpfstoffe gehören zu den am umfassendsten untersuchten medizinischen Produkten, die wir haben, und ihre Sicherheit wurde über viele Jahre hinweg in einigen der größten jemals durchgeführten Impfstoffstudien nachgewiesen.»
Erwähnt werden von The Hill zwar auch Kritiker des offiziellen Impf-Dogmas, darunter «Del Bigtree, ein führender Verbündeter Kennedys und Leiter der Anti-Impfgruppe Informed Consent Action Network». Doch über substanzielle Argumente, wie sie eingangs in diesem Beitrag genannt werden, erfährt man leider gar nichts. Gerade dies wäre aber zentral wichtig gewesen, um die Äußerungen von Parmet, Redfield und Azar rnd fundiert einordnen zu können.
Selbst der Hinweis von Kennedy in seinem Fox News-Beitrag, die Gabe von Vitamin A könne für kranke Menschen hilfreich sein, konterkariert The Hill mit folgender relativierenden Behauptung:
«Vitamin A wird seit Jahren bei Kindern in Entwicklungsländern eingesetzt, die an schweren Masern erkrankt sind, aber die Ärzte sagen, dass die Beweise für seine Wirksamkeit uneinheitlich sind. In den USA wird es nicht häufig eingesetzt, wahrscheinlich weil die Kinder keinen Vitamin-A-Mangel haben.»
Auch The Hill lässt also letztlich kein gutes Haar an Kennedys impfkritischen Ansichten.
Die einzig plausible Erklärung für die, um Tagesschau.de zu bemühen, «Kehrtwende» Kennedys erscheint mir, dass er taktisch vorgeht und langfristig plant. So will er offenkundig gegen die Vereinnahmung der Gesundheitsbehörden durch die Industrie vorgehen und strebt eine Impfkommission ohne Big-Pharma-Einfluss an. Dafür sollen Mitglieder mit Interessenkonflikten entlassen werden.
Wie überfällig das wäre, zeigt sich beispielhaft bei zentral wichtigen Gremium Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP), dessen Impfempfehlungen die US-Seuchenbehörde CDC in der Regel übernimmt und bei dem 97 Prozent der Mitglieder Interessenkonflikte aufweisen (TN berichtete).
Sprich, sobald der Neffe des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy in diesem Punkt deutlich weiter gekommen ist, kann er auch mit deutlich weniger öffentlich-mainstreammedialem Widerstand gegen eine impfkritisch(er)e Politik rechnen. So weit kann er aber nach aller Logik noch nicht sein. Er könnte sich also jetzt gedacht haben: Wozu sich aktuell in Sachen Masern mit einem nach wie vor übermächtigen Gegner unnötig anlegen, wenn ich dadurch Gefahr laufe, über Gebühr an Reputation und Standing einzubüßen?
Die andere Erklärung wäre, dass RFK Jr. ein Wendehals ist, der jetzt, wo er an der Macht ist, einfach an der Macht bleiben möchte und daher kein Interesse hat, sich mit Big Vaccine anzulegen. Doch nach dem, was ich von Kennedy weiß, ergibt dies keinen Sinn.
Dagegen spricht auch, dass er ja schon großen Mut bewiesen hat, indem er schrieb, «die Entscheidung, sich impfen zu lassen, ist eine persönliche».
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