Die New York Times hat offenbar eine Untersuchung ihres Journalisten Christiaan Triebert über die Gewalt israelischer Hooligans in Amsterdam unterdrückt. In einer E-Mail, die versehentlich mit The Electronic Intifada geteilt wurde, äußerte Triebert seine Frustration darüber, dass seine detaillierte Recherche der Ereignisse rund um das Fußballspiel Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv von der Zeitung «getötet» wurde.
Dies geschah, nachdem die NYT irreführende Berichte veröffentlicht hatte, in denen die israelischen Fußballfans als Opfer antisemitischer Gewalt dargestellt wurden, obwohl sie nachweislich die Aggressoren waren (wir berichteten hier, Transition TV hier). Die Anhänger von Maccabi Tel Aviv sind berüchtigt für rassistisches und aggressives Verhalten, sogar gegen die eigenen arabischen Spieler.
Die E-Mail war laut The Electronic Intifada an den Senior Manager der NYT, Charlie Stadtlander, gerichtet, ehemaliger leitender Presseoffizier der US National Security Agency und der US-Armee. Ausgelöst hätten den Schriftverkehr zwischen Triebert und Stadtlander die Bitten von The Electronic Intifada um eine Stellungnahme zu der äußerst irreführenden Berichterstattung der Zeitung über die Vorfälle in der niederländischen Hauptstadt.
Ein Video der niederländischen Fotojournalistin Annet de Graaf, auf dem israelische Hooligans zu sehen sind, die einen niederländischen Staatsbürger angreifen, wurde von der NYT wie auch von anderen Medien zunächst zur Untermauerung der Behauptungen über antisemitische Gewalt verwendet. Nach der öffentlichen Verurteilung durch de Graaf gab die Zeitung eine Korrektur heraus und entfernte das Video mit der Begründung, dies sei auf ihren Wunsch hin geschehen – eine Behauptung, die sie bestritt. Triebert stellte gemäß The Electronic Intifada die Entscheidung in Frage, das Video zu entfernen, anstatt die Geschehnisse im richtigen Kontext als Aggression der israelischen Fans darzustellen.
Ein ausführlicher Videobericht über die Gewalt der israelischen Hooligans, der vom beliebten 16-jährigen niederländischen YouTuber Bender erstellt wurde, zeigt ebenfalls Aufnahmen desselben Vorfalls.
Laut The Electronic Intifada hat die NYT ein falsches Narrativ aufrechterhalten und sich auf unbegründete Behauptungen von israelischen Beamten gestützt, einschließlich des rechtsextremen Ministers Itamar Ben-Gvir, der alle Palästinenser vertreiben will (wir berichteten hier, hier und hier über Ben-Gvir). Die Zeitung habe über ein Dutzend Beiträge über die Gewalt in Amsterdam veröffentlicht. Das Portal weiter:
«Dies ist eine erstaunlich hohe Zahl, wenn man bedenkt, wie die Zeitung schwere Verbrechen der Israelis in Palästina ignoriert oder konsequent herunterspielt, einschließlich systematischer und gut dokumentierter sexueller Übergriffe und Vergewaltigungen palästinensischer Gefangener durch israelische Streitkräfte.»
Die Berichterstattung über die Ereignisse rund um das Fußballspiel sei Teil eines umfassenderen Musters pro-israelischer Voreingenommenheit der Zeitung. The Electronic Intifada erläutert:
«Die Bereitschaft der Times, Israel und Israelis in diesem Fall fälschlicherweise als Opfer darzustellen, erinnert daran, wie sie hartnäckig die entlarvte Erzählung von ‹Massenvergewaltigungen› durch palästinensische Kämpfer am 7. Oktober 2023 verbreitet hat, einschließlich der Falschmeldung ihres Star-Korrespondenten Jeffrey Gettleman. Solche als Journalismus getarnte Gräuelpropaganda diente dazu, Israels Völkermord in Gaza zu rechtfertigen.»
Gemäß dem Nachrichtenportal griffen israelische Fußball-Hooligans letzte Woche zudem französische Fans bei einem Spiel der europäischen Nations League in Paris zwischen den beiden Ländern an. So berichtete der britische Journalist Peter Allen, er sei Zeuge «entsetzlicher Gewalt» durch die Israelis geworden. Er sagte, er habe «mit drei Soldaten gesprochen, die nicht im Dienst waren und aus Tel Aviv kamen, während einer von ihnen offen ein T-Shirt der israelischen Armee trug».
Trotz der Anwesenheit des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sei das Spiel stark boykottiert worden, so The Electronic Intifada. Reuters habe berichtet, dass das Stade de France kaum zu einem Fünftel gefüllt gewesen sei und in Paris Proteste gegen die Veranstaltung aufgrund von Israels Krieg im Gazastreifen stattgefunden hätten. Es sei die niedrigste Zuschauerzahl bei einem Heimspiel in der Geschichte der französischen Nationalmannschaft gewesen.