Das spanische Gesundheitsministerium hat einen Leitfaden für die Kommunikation über Gesundheit und Hitze «Guía para la comunicación en Salud y Calor Verano 2025» veröffentlicht. Dieser richtet sich vor allem an Journalisten und Gesundheitsfachleute – und gibt ihnen vor, wie sie über das Thema zu berichten oder mit ihm umzugehen haben.
Hohe Temperaturen werden in diesem Werk als extreme Bedrohung dargestellt. Die Botschaft ist klar: «Hitze macht krank und ist tödlich». Doch die Art und Weise, wie diese angebliche Gefahr vermittelt werde, sei nicht neutral, kritisiert das Portal Libertad Digital. Unter dem Vorwand, Leben zu retten, schlage die Regierung Sánchez «eine Strategie der emotionalen Überredung und der eigennützigen Auswahl von Daten vor, die auf einer starken ideologischen Komponente beruht».
Eine der Säulen des Dokuments ist der Zusammenhang zwischen Hitze und Sterblichkeit. Zum Beweis für die tödliche Auswirkung hoher Temperaturen führt das Ministerium allerdings nur zwei Jahre an: 2022 und 2023. Laut MoMo (Mortalitätsüberwachungssystem) soll es in diesen Jahren 4744 und 3009 Todesfälle in Spanien gegeben haben, die auf Übertemperatur zurückzuführen waren.
Die spanischen Leitmedien hatten in diesen Jahren allerdings weitaus höhere Todeszahlen ausgemacht. Zwar hatten sie die Anzahl der hitzebedingten Todesfälle zum Sommerende 2022 auch auf etwa 4700 beziffert, aber zum Sommerbeginn 2023 hatten sie diese auf sagenhafte 11.300 erhöht. Wir haben mehrfach über diese undurchsichtige Berichterstattung informiert, zum Beispiel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.
Auch der deutsche Mainstream – mit dem damaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorneweg – beteiligte sich in den Sommern 2022 und 2023 an dieser Klimawandel-Hysterie. 2023 hatte Lauterbach zu Beginn des Sommers zuerst von etwa 5000 hitzebedingten Todesfällen im Jahr 2022 in Deutschland gesprochen, kurz darauf hatte er diese Zahl auf etwa 8000 erhöht.
Sowohl die Verwirrspiele in Spanien als auch in Deutschland erweckten den Eindruck, dass sich Politik und Medien bemühten, die hohe Übersterblichkeit zu vertuschen, die seit Beginn der Impfkampagnen gegen Covid-19 registriert wurden. Auffällig war auch, dass sich alle Medien – genauso wie Lauterbach – auf eine Hitzetoten-Analyse des dubiosen ISGlobal in Barcelona berufen hatten, das enge Verbindungen zur Open Society Foundation des Milliardärs George Soros pflegt.
Besonders amüsant war in diesem Zusammenhang ein Beitrag der ARD, der im Juni 2023 unter Berufung auf das Nationale Statistikinstitut Spaniens (INE) nur 355 Hitzeopfer für den Sommer 2022 in meiner Wahlheimat verkündet hatte. Obendrein hatte der Autor uns mit der Information beglückt, dass die Zahl der Hitzetoten zwischen Mai und August 2022 – verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres – um 88 Prozent zugenommen habe. Der Beitrag ist mittlerweile entfernt worden, aber ein Screenshot zeigt, dass es ihn zweifelsfrei gegeben hat.
Screenshot: Artikel ARD vom 28. Juni 2023
Dass etwas faul ist an dieser vermeintlichen Hitzebedrohung, die seit 2022 propagiert wird, legt auch der neue Leitfaden nahe. Denn in diesem werden, wie schon erwähnt, nur die hohen Todeszahlen im Sommer 2022 und 2023 aufgeführt. Aber nicht die aus den Jahren zuvor oder danach.
Zwischen 2015 und 2021 soll es laut MoMo im Durchschnitt 1989 Todesfälle pro Sommer gegeben haben, und in den Jahren 2023 und 2024 lag die Zahl der angeblichen Hitzetoten bei 3007 respektive 2012. Die Zahlen sind also fast wieder auf dem durchschnittlichen Niveau von 2021 und den Jahren zuvor angekommen. Doch darüber informiert das Gesundheitsministerium nicht. Hinzu kommt, dass auch MoMo-Daten während der sogenannten «Pandemie» an Glaubwürdigkeit verloren haben.
Screenshot: Grafik; Momo-Daten zu angeblichen Hitzetoten in Spanien
Außerdem stellt der Leitfaden einen konkreten Zusammenhang zwischen Hitze und Klimawandel her. «Extreme Hitze ist die wichtigste Art und Weise, wie der Klimawandel die Gesundheit beeinflusst», heißt es darin. Wörtlich wird mitgeteilt, «dass der Glaube an den Klimawandel anpassungsfähiges Verhalten fördert».
Aber die Strategie geht noch weiter: So wird vorgeschlagen, die Botschaften auf das ideologische Profil abzustimmen. In diesem Rahmen werden Umfragen des Centro de Investigaciones Sociológicas (Soziologisches Forschungszentrum/CIS) zitiert und es wird festgestellt, dass nur 60 Prozent der Menschen, die sich mit rechten Parteien identifizieren, daran glauben, dass der Klimawandel eine Bedrohung darstelle, im Vergleich zu 95 Prozent derjenigen linker Orientierung.
Diese Nutzung der Ideologie zur Gestaltung von Gesundheitskampagnen werfe eine heikle Frage auf, findet Libertad Digital und fragt: «Wird die öffentliche Gesundheit dem politischen Diskurs untergeordnet?»
Emotionale Kommunikation: Strände vermeiden, Krankenhäuser zeigen
Der Leitfaden empfiehlt auch, angenehme Bilder zu vermeiden, die mit Hitze assoziiert werden. Also: Keine Strände, Terrassen oder Spaziergänge in der Sonne. Stattdessen schlägt er vor, «negative Bilder zu verwenden, die Hitze mit Gesundheitsrisiken oder schlechter Laune in Verbindung bringen».
Der Leitfaden vermeide jedes Element, das die Wahrnehmung des Risikos abschwächen könnte, konstatiert Libertad Digital. Ziel sei es, die Öffentlichkeit emotional zu konditionieren, Unbehagen zu erzeugen und die Bedrohlichkeit der Botschaft zu verstärken. Hitze sollte nicht länger als eine Sache des Sommers wahrgenommen werden.
Dies sei kein technischer Leitfaden für die öffentliche Gesundheit, es handele sich um einen ideologischen Kommunikationsleitfaden, mit dem das Narrativ über die Hitze geprägt werden soll. Das Gesundheitsministerium unter der Regierung Sánchez konstruiere «eine emotionale Botschaft mit negativen Bildern, herausgepickten Zahlen und einem auf die Ideologie des Empfängers zugeschnittenen Ansatz», resümiert das Portal.
Doch wenn eine öffentliche Gesundheitsstrategie Schlüsseldaten auslasse, wissenschaftliche Pluralität vermeide und auf emotionale Konditionierung zurückgreife, höre sie auf, ein Gesundheitsinstrument zu sein. Stattdessen werde sie zu einem politischen Instrument.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt in die gleiche Kerbe wie die spanische Regierung und hat kürzlich vor den gesundheitlichen Auswirkungen der Sommerhitze in Europa gewarnt, die dem angeblichen Klimawandel zugeschrieben werden. In Artikeln zum Thema schrieb sie, «dass das Versprechen von Sonnenschein und Aktivitäten im Freien oft von einer wachsenden, stillen Bedrohung überschattet wird: extreme Hitze» (hier und hier). Die Sommertemperaturen würden ein zunehmendes Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen, Menschenleben fordern, Leiden verursachen und die Gesundheitssysteme belasten.