Töte einen Menschen, und du bist ein Mörder.
Töte Millionen, und du bist ein Eroberer.
Töte alle, und du bist Gott.
Edmond de Rostand

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Ich gestehe: Ich gehöre zu den Menschen, die um 5.30 Uhr morgens in der Regel noch schlafen. Ein schlechtes Gewissen habe ich deshalb aber nicht. Immerhin arbeite ich auch meistens noch (weit) bis nach Mitternacht.

Ein schlechtes Gewissen sollte man deshalb ja ohnehin nicht haben müssen. Immerhin gibt es ja das Recht auf Faulheit, um mal den Philosophen Paul Lafargue zu bemühen.

Quelle: amazon.de

Nun, in unseren betriebsamen Zeiten, in denen jeder einzelne immer mehr ameisengleich für ein zumindest anständiges oder gar ums Überleben kämpfen muss, gehen Gedanken wie die von Lafargue leider gerne mal unter.

Die massenhafte Strampelei dürfte auch ein wesentlicher Grund dafür sein, dass die Mächtigen im Grunde machen können, was sie wollen. Denn vor lauter Strampelei kommt die «Masse» dann nicht mehr wirklich zum Nachdenken darüber, was für einen Irrsinn an allen Ecken und Enden über die Bevölkerung hereinbricht.

Beispiel: Wer Obdachlosen einen Gefallen tun möchte und Pfandflaschen auf der Strasse platziert, der muss mit einer saftigen Geldbusse rechnen, obwohl dadurch das entwürdigende Kramen im Abfall verhindert wird.

Wer hingegen, wie die Aluminiumindustrie, «extrem umweltschädlich» ist, wie es die Tagesschau formulierte, bekommt Subventionen nicht nur hinterhergeschmissen. Auch scheinen diese Subventionen unantastbar.

Oder nehmen wir den ehemaligen US-Präsidenten Obama, der dafür verantwortlich zeichnet, dass zahlreiche Länder mit Bomben übersäht und auch rechtsfreie Räume wie Guantanamo nicht geschlossen wurden (trotz seines Versprechens, dass dies geschehen würde). Er bekam trotzdem den Friedensnobelpreis.

Dazu passt, was der Mitte des 19. Jahrhunderts geborene französische Theaterschriftsteller Edmond de Rostand zu bedenken gab: «Töte einen Menschen, und du bist ein Mörder. Töte Millionen, und du bist ein Eroberer. Töte alle, und du bist Gott.»

So scheint es immer noch zu sein. Geistig-emotional scheint die Menschheit in den vergangenen 150 Jahren also keinen wirklichen Fortschritt gemacht zu haben.

Das muss auch, um mal zum eingangs formulierten Thema «halb 6 in der Früh ist normalerweise bei mir Schlafenszeit» zurückzukommen, der Grund sein dafür, dass kürzlich um eben diese unwirtliche frühe Stunde die Polizei bei mir zuhause vorstellig werden konnte.

«Vorstellig werden» ist dabei noch gelinde formuliert. Weil ich noch im Tiefschlaf weilte und daher das Klingeln der Polizeibeamten nicht sofort wahrnahm, haben sie heftigst gegen die Tür gedonnert, sodass man das Gefühl bekam, die Tür bricht gleich aus ihren Angeln.

Als ich dann die Tür öffnete, drangen vier Polizeibeamte plus ein ziviler Zeuge in meine Wohnung ein mit dem Hinweis, sie hätten einen Durchsuchungsbefehl.

Durchsuchungsbefehl? So etwas kenne ich nur aus Serien wie «Die Strassen von San Francisco» oder Hollywood-Thrillern. Und da geht es dann in der Regel um Schwerverbrechen bis hin zu Mord.

Und so dachte ich: Welche Art von Schwerverbrechen könnte man mir vorgeworfen haben? Mir fiel aber dazu partout nichts ein. Und in der Tat halte ich mir zugute, dass ich anderen Menschen kein Leid antue – es sei denn, es empfindet jemand als Leid, wenn er oder sie von mir in sachlicher Form eine Meinung gesagt bekommt, die ihm oder ihr nicht passt.

Als ich dann den Grund für das Kapern meiner Wohnung erfuhr, war ich echt baff. Die Beamten waren auf der Suche nach einem Maskenattest von mir, das mir ein Mediziner einst ausgestellt hatte – und das ich auf einer Demonstration gegen die Corona-Massnahmen hatte vorzeigen müssen.

Mal ehrlich, ich dachte, das Thema Masken ist längst durch. Immerhin hat sogar ein Medium wie die Berliner Zeitung Mitte 2022 festgestellt, dass «die Maskenpflicht aktuell verfassungswidrig ist und sofort beendet werden muss». Und begründet wird dies vor allem auch mit einem Verweis auf eine Textpassage aus dem Bericht des Sachverständigenausschusses der Bundesregierung zur Evaluation der Massnahmen.

Ich brauchte dann rund 15 Minuten, um das Original meines Attests in meiner Wohung ausfindig zu machen. Während dieser Zeit wich mir eine Beamtin keinen Zentimeter von der Seite.

Und wenn ich das Attest am Ende nicht doch noch in meinem Portemonnaie gefunden hätte, so hätten die Beamten, wie sie mir versicherten, meine ganze Bude von oben bis unten durchwühlt, um nicht zu sagen auseinandergenommen ...

«Spooky» fand ich auch die männliche Zivilperson. Es war ein Mann im Alter von vielleicht Mitte 30, der als Zeuge vorgestellt wurde. Da habe ich mich gefragt: Welcher Mensch stellt sich allen Ernstes als Zeuge für so etwas zur Verfügung und dringt dann zusammen mit Polizeibeamten um 5.30 Uhr in eine fremde Wohnung ein?

Immerhin bestand das einzige «Vergehen», das ich begangen hatte, ja darin, auf einer Demonstration keine Maske getragen – und auf Verlangen von Polizeibeamten mein Attest vorgezeigt zu haben. Ein Vergehen, das ja sogar laut dem erwähnten Bericht der Bundesregierung kein Vergehen sein kann, weil, wie es in dem Bericht heisst, «randomisierte, klinische Studien zur Wirksamkeit von Masken fehlen».

Ich hoffe nach wie vor inständig darauf, dass die Menschen den von ihnen gewählten Politikern mal so richtig «Feuer unterm Hintern» machen, damit diese sich mal um die wirklichen Probleme kümmern.

Klingt vielleicht wie ein Traum, aber träumen darf man ja noch, zumindest wenn man nicht von Staatsbeamten aus dem Schlaf gerissen wird ...

Alles Gute – trotz allem!

Torsten Engelbrecht

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