Es gibt keinen Unsinn, den man der Masse nicht durch
geschickte Propaganda mundgerecht machen könnte.
Bertrand Russell
Liebe Leserinnen und Leser
Hier ein Nachschlag zur Klima-Propaganda unserer fabelhaften Leitmedien. Ende Mai hatten der Münchner Merkur und die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA), beide Ippen-Media, den Artikel «Meteorologe erwartet ‹Höllensommer des Jahrtausends›: Saubere Luft begünstigt Hitzewellen in Europa» veröffentlicht, bei dem das Erscheinungsdatum mehrfach verändert wurde, bis es dann am 10. Juli stehenblieb (hier und hier).
Nach seriösem Journalismus sah das nicht aus. Vor allem, weil die beiden Medien schon 2023 bei einer ähnlichen Panikkampagne mitgewirkt und uns prophezeit hatten, dass «Spanien schmilzt» (hier und hier). Deshalb bat ich den Chefredakteur des Münchner Merkur, Georg Anastasiadis, Mitte August um eine Erklärung. Alle Screenshots, die ich von diesem peinlichen Spektakel gemacht hatte, schickte ich mit.
Anastasiadis konnte das Phänomen nicht erklären. Als Verantwortlicher des Printmediums habe er keine Ahnung, was da passiert sei. Meine Anfrage habe er deshalb an das Online-Team weitergeleitet. Das hörte sich nach fauler Ausrede an, mit einer weiteren Nachricht rechnete ich nicht.
Aus Neugier checkte ich die Lage im Internet, wohlwissend, dass das Informationsgeschehen dort beliebig manipuliert wird. Und siehe da: Der Erguss des Münchner Merkur über den angeblichen Höllensommer erscheint nach wie vor. Aber der von der HNA ist nicht mehr auffindbar, selbst wenn man in die Suchmaschinen den Titel des Artikels und den Namen des Mediums eingibt (hier und hier). Nur noch der korrekte Link führt zum Ziel. Seltsam, oder?
Auffällig war auch, dass es plötzlich kritische Berichte zur Höllensommer-Story gab. Ein Text von daswetter.com/Meteored schaffte es an oberste Positionen, angeblich wurde er schon im März publiziert. Obendrein fanden sich Artikel vom Münchner Merkur oder der Frankfurter Rundschau, die den «Höllensommer des Jahrtausends» infrage stellten und eine «große Blamage der Wettermodelle» befürchteten. Als Erscheinungsdatum wurde der 6. Juli angegeben (hier und hier).
Eines kann ich Ihnen versichern: Diese Artikel habe ich bis zu meiner Anfrage bei Anastasiadis nie gesehen. Hätte es sie gegeben, wären sie mir sofort ins Auge gesprungen, denn aus lauter Spaß habe ich das Thema von Ende Mai bis August engmaschig überwacht. Hat Big Tech sie also in gewohnt totalitärer Manier unsichtbar gemacht – oder wurden sie nachträglich ins Netz eingespeist? Ach ja, wem gehört eigentlich die Frankfurter Rundschau? Genau, dem Ippen-Verlag.
Auch daswetter.com/Meteored ist mir bei meiner Klimapanik-Recherche der letzten zwei Jahre noch nie aufgefallen. Grund genug, mal zu schauen, aus welchem Nest dieses Portal geschlüpft ist. Ergebnis: Es wurde 2022 gegründet und ist eine 100-prozentige Tochterfirma von ProSieben, dem zweitgrößten privaten deutschen Fernsehunternehmen mit Sitz in München.
2005 wollte der mächtige Springer-Verlag ProSieben übernehmen, wodurch der drittgrößte Medienkonzern Europas entstanden wäre. Dieser Plan wurde vom Bundeskartellamt nicht genehmigt. Nur wenige Monate später sicherten sich die Investmentgesellschaften KKR (USA/Deutschland) und Permira (UK) die Mehrheit. Das weckt den Verdacht, dass man Kartellbehörden leicht umgehen kann.
KKR hat was übrig für deutsche Medien. Kurz vor der «Pandemie» vereinnahmte der dubiose Club einen Großteil des Springer-Verlags. Damals hieß er übrigens noch Kohlberg, Kravis, Roberts (KKR), heute schmückt er sich mit dem Namen KKR & Co. Da fragt man sich, wer ist Co.?
Die Propagandamaschinerie ist gut ausgebaut. Das zeigt sich auch daran, dass der KKR/Springer-Verlag im Sommer 2021 für über eine Milliarde Dollar das Medienunternehmen Politico kaufte, das zu diesem Zeitpunkt eine Online-Reichweite von monatlich 54 Millionen Nutzern hatte. Zum Paket gehörte nicht nur der europäische Politico-Ableger, sondern auch das US-Mutterschiff.
Die deutsch-amerikanische Medienkrake Politico wiederum kam bei den EU-Parlamentswahlen 2024 groß raus, als sie Ursula von der Leyen eine perfekte Bühne für ihre Wahl-Show lieferte. Und wenn man sich vor Augen führt, wie eng verbandelt der Springer-Verlag mit Bill Gates ist, klingeln gleich alle Alarmglocken. Politico lässt sich von Gates übrigens auch für Impfwerbung bezahlen.
Am Rande: Erinnern Sie sich an das ominöse Münchner Online-Portal The European? Das pflegt unter anderem enge Kontakte zum Springer-Verlag und ist gerade im Juni unangenehm aufgefallen, weil es für einen Artikel über von der Leyens Korruptionsaffäre Pfizergate verantwortlich zeichnete, den der Focus zwei Tage nach den EU-Wahlen veröffentlicht hatte.
Damals war unter dem Focus-Artikel die Meldung erschienen, dass die Beiträge des «Debattenmagazins» The European von ChatGPT geschrieben und von der Redaktion überprüft, korrigiert und ergänzt werden. Diese Information wurde zwar in Windeseile gelöscht, aber ich hatte einen Screenshot gemacht.
Dass ich damals gleich deren Newsletter abonniert habe, war auch eine prima Idee. Denn Anfang August behauptete die Chefin vom Dienst, Anja Georgia Graw-Bärwalde, in ihrem Beitrag «Wenn künstliche Intelligenz sich als saublöd entpuppt» tatsächlich, dass The European «garantiert ChatGPT-frei ist».

Screenshot: The European, Newsletter vom 8. August 2024
Da fragt sich nur, wer noch saublöder ist als die KI. Wenn es nicht um ein so ernstes Thema ginge, könnte man sich über die so offensichtlichen Mauscheleien und Verdummungskampagnen der sogenannten «Qualitätsmedien» bestens amüsieren. Speziell München scheint ein wahrer Moloch zu sein.
Herzlich
Wiltrud Schwetje
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Hinweise:
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Transition TV, Stand der Dinge vom 31. August
Inhalt
- Bundesgericht: Bundesrat braucht keine wissenschaftliche Grundlage für Pandemiemassnahmen 1:48
- Verrückte zwei Monate: Das Geld bestimmt den Ukraine-Krieg 11:15
- Kamala Harris: Auf der Abkürzung zum Ziel? 22:58
- Zensur wird weltweit verschärft 26:25
- Wann retten Sie sich mit einer Notlüge? 28:55
- Iwan Iten: Ein besonderer Wirt hört auf 32:48
- Wolf Sugata Schneider, ein neues Gesicht bei TTV 38:01
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Redaktion und Moderation Christoph Pfluger
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